Ethnologische Forschung und Beratung

Wer andere Lebenswelten verstehen will, muss sich eine Weile hineinbegeben – die Grundidee klingt einfach. Doch an dieser Stelle kommt die spezifische ethnologische Kompetenz ins Spiel: Ethnologinnen und Ethnologen nutzen ihren wissenschaftlich geschulten „fremden Blick“, um klarer zu verstehen, was in einer Gemeinde, einer Subkultur oder einer Institution vor sich geht. Sie erheben ihre Daten nicht mit standardisierten Fragebögen – sie betreiben Feldforschung. Denn erst durch die längere Präsenz vor Ort ist es möglich, soziale Praktiken und kulturelle Lebensformen unmittelbar zu beobachten, sie sinnverstehend zu erschließen und nachvollziehbar zu beschreiben. Die besondere Leistung ethnographischer Forschung besteht darin, etwas über soziale Welten zu erfahren, das der gewohnten Blickweise verborgen bleibt.

Die angewandte ethnographische Forschung (Applied Anthropology) hat sich in vielen Bereichen bewährt, z. B. in:

  • Gemeinden und Communities
  • Institutionen, Organisationen und Unternehmen
  • forschungsbasierten Konfliktanalysen
  • Handlungsfeldern „Interkultureller Öffnung“
  • Gemeinwesenarbeit und Sozialraumanalyse
  • der Sozialen Stadtentwicklung und Raumplanung
  • der professionellen Praxis Sozialer Arbeit

Meine beratende Tätigkeit als Ethnologin/Kulturwissenschaftlerin umfasst:

  • innovative Konzepte, die ethnographische Forschung und professionelle Mediation / Konfliktvermittlung verbinden
  • ein multimethodisches Forschungssetting (Teilnehmende Beobachtung / qualitative Interviews / aktivierende Befragungen etc.)
  • ethnographisch fundierte Gemeinwesenarbeit und Sozialraumanalyse
  • qualitative (Begleit-)Forschungen für die Soziale Stadt- und Gemeindeentwicklung
  • die beratungsrelevante Aufbereitung von Forschungsergebnissen
  • die öffentliche Vermittlung von Forschungsresultaten

Meine Erfahrungen in ethnographischer Feldforschung sind vielfältig:

  • mehrmonatige sozialraumorientierte Feldforschungen im öffentlichen Raum in Berlin, u.a. Görlitzer Park, RAW-Gelände/Warschauer Brücke in Friedrichshain-Kreuzberg; Volkspark Hasenheide u.a. in Neukölln (Auftragsforschungen mit kommunaler Beratung) (2016, 2018, 2019)
  • mehrmonatige Feldforschung in einer Gemeinde mit multinationaler Bewohnerschaft in Baden-Württemberg (Auftragsforschung mit kommunaler Beratung) (2013/2014)
  • mehrwöchige ethnographische Feldforschung im öffentlichen Raum in der Stadt Konstanz (Auftragsforschung mit kommunaler Beratung) (2013/2014)
  • ethnographische Feldforschung, Konfliktvermittlung und Netzwerkarbeit in Berlin-Wedding (Auftragsprojekt für die Soziale Stadtentwicklung) (2010-2013)
  • mehrmonatige Feldforschungen zur EU-Erweiterung an der deutsch-polnischen Grenze (2002-2005)
  • universitäre Lehrforschung in einer Stadt (Görlitz/Zgorzelec) an der deutsch-polnischen Grenze (2002/2003)
  • diverse empirische Forschungsprojekte in städtischen Kontexten zu Migration, Ethnizität und Schule, Ost-West-Transformation, Hauptstadtwerdung Berlin, sozialräumliche Konflikte (1995-2001)
  • mehrmonatige Feldforschungen in Berlin, Brandenburg und Odessa (Ukraine) zur Migration russischer Juden nach Deutschland nach 1989 (1995-1998)
  • Leitung einer mehrmonatigen studentischen Lehrforschung in der Lausitz (Ostdeutschland) zu sorbischer Identität und Konflikten um den Kohlebergbau (1995-1997)
  • ethnographische Feldforschung in einem Dorf in Baden-Württemberg zur Erinnerungskultur im Umgang mit Nationalsozialismus und Judenverfolgung (1986-1988)